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Fragebogen zum Thema Wasserstoff

Lese­dau­er 2 Minu­ten
Mei­ne Ansprech­part­ne­rin war Petra Niko­lić. Sie ver­ant­wor­tet die Presse- und Öffent­lich­keits­ar­beit des ZSW.

Das Zen­trum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) (ZSW-Seite,  Wikipedia-Eintrag) “klima­freundliche Tech­no­lo­gien in den Berei­chen Pho­to­vol­ta­ik und Wind­ener­gie, Bat­te­rien für die Elek­tro­mo­bi­li­tät und sta­tio­nä­re Anwen­dun­gen sowie Was­ser­stoff” besitzt Exper­ti­se zum The­ma Was­ser­stoff. Ich habe mal nach­ge­fragt, wie das ZSW das The­ma Was­ser­stoff einschätzt.

Rolle des ZSW

Das ZSW posi­tio­niert sich als For­schungs­ein­rich­tung für erneu­er­ba­re Ener­gie. Wie arbei­ten Sie mit ande­ren For­schungs­ein­rich­tun­gen zusammen? 

Pro­jekt­be­zo­gen.

Wie funk­tio­niert der Know-How-Transfer in die Wirtschaft?

Z.B. in der BW Elek­tro­ly­se durch Industrie-Workshops und Industrie-Dialog. Ver­bund­pro­jek­te mit Indus­trie­part­nern zu gemein­sa­men Ent­wick­lun­gen. Indi­vi­du­el­le Part­ner­schaf­ten zu spe­zi­fi­schen Ent­wick­lungs­the­men oder Produktentwicklungen.

Stel­len Sie eige­ne Pro­duk­te her oder wer­den Ihre For­schungs­er­geb­nis­se von Industrie-Partnern in Pro­duk­te gegossen?

Wir stel­len Pro­to­ty­pen her, die dann von der Indus­trie zum Pro­dukt wei­ter­ent­wi­ckelt und schließ­lich in die Seri­en­fer­ti­gung über­führt wer­den kön­nen. Unse­re Sys­te­me wer­den modu­lar kon­zi­piert, so dass sie für ver­schie­de­ne Unter­neh­men pas­send sind.

Wer sind Ihre typi­schen Kunden/Partner?

Sie stam­men aus dem Bereich der Zulie­fer­indus­trie (Auto­mo­bil) und des Maschinen- und Anla­gen­baus (Metall­ver­ar­bei­ten­de und Kunststoff-Industrie).

Wie vie­le Mit­ar­bei­ter hat das ZSW?

300

Power-to-Gas

Einer Ihrer For­schungs­schwer­punk­te ist die Umwand­lung von elek­tri­scher Ener­gie in H2 bzw. Methan. Sind Elek­tro­ly­seu­re inzwi­schen tech­no­lo­gisch aus­ge­reizt? Oder wo sehen Sie Entwicklungspotentiale?

Es gibt durch­aus noch Luft nach oben. Vor allem bei Nut­zungs­grad, Wirt­schaft­lich­keit, Seri­en­fer­ti­gung und bei der Hoch­ska­lie­rung. Aber auch umfang­rei­che Pra­xis­er­fah­run­gen, also Feld­ver­su­che, wären wün­schens­wert, um die Tech­nik unter Real­be­din­gun­gen zu erpro­ben und z.B. das Degra­da­ti­ons­ver­hal­ten zu untersuchen. 

Kann der Ener­gie­ver­lust bei der Elek­tro­ly­se (ca. 40%) ther­misch genutzt wer­den (eine Art Kraft-Wärme-Kopplung)?

Ja, Wir nut­zen ihn als Wär­me. Trotz­dem ist das Ziel, die Effi­zi­enz wei­ter zu ver­bes­sern, um mehr Was­ser­stoff pro ein­ge­setz­te Strom­men­ge zu erzeugen.

Fin­det die Syn­the­se von Methan (und kom­ple­xe­ren Koh­len­was­ser­stof­fen) heu­te schon in Deutsch­land in grö­ße­ren Men­gen statt? Spielt Ihr Insti­tut dabei eine Rolle?

Lei­der wur­de die Syn­the­se von Koh­len­was­ser­stof­fen wie Methan in Deutsch­land wenig beach­tet, da sie wirt­schaft­lich im Ver­gleich zu Erd­gas nicht kon­kur­renz­fä­hig war.

Die größ­te Anla­ge für erneu­er­ba­res Methan (Erd­gas­sub­sti­tut) steht in Werl­te mit einem Methanout­put von ca. 3MW.

Wir haben eini­ge Demons­tra­ti­ons­an­la­gen bis in den 3‑stelligen kW-Maßstab gebaut und bei der Werlte-Anlage beim Engi­nee­ring und bei der Inbe­trieb­nah­me unterstützt.

Unse­re Auf­ga­ben in Werl­te beschrän­ken sich der­zeit auf das Moni­to­ring der Anla­ge. Wir sind Know-How-Träger im Bereich Methan­syn­the­se, haben aber aktiv kei­ne Pro­jek­te mit Bezug Methanisierung.

Wei­ter­hin brin­gen wir uns als Exper­ten in ver­schie­de­nen Tech­no­lo­gie­bau­stei­nen der Power-to-X-Anlagentechnik ein.

… und wie immer zuletzt ein paar per­sön­li­che Fragen:

Wel­ches Auto fah­ren Sie?

Ich habe kein Auto. Ich fah­re mit dem Fahr­rad oder dem ÖPNV

Wel­che Umwelt­sün­de gön­nen Sie sich?

Ab und zu in den Urlaub zu fliegen

Was sind die drei wich­tigs­ten Ent­wick­lun­gen, die Sie in den nächs­ten fünf Jah­ren auf dem Gebiet der erneu­er­ba­ren Ener­gien erwarten?

Indus­tri­el­le Seri­en­fer­ti­gung von Elek­tro­ly­seu­ren und Auf­bau von Test­ka­pa­zi­tä­ten für Elek­tro­ly­seu­re sowie mehr Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung für Windparks

Kön­nen Sie uns wei­te­re inter­es­san­te Gesprächs­part­ner zum The­ma Was­ser­stoff empfehlen?

Dr. Taj Kang, ver­ant­wort­lich für das Pro­jekt HyGe­ne­SiS bei der Wirt­schafts­för­de­rung Regi­on Stutt­gart GmbH.

Text: Tho­mas Damrau

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