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Leichte Sprache hilft allen

Lese­dau­er 2 Minu­ten

Leich­te Spra­che ver­hilft vie­len Men­schen zu mehr selbst­stän­di­ger Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben. Doch wie schrei­be ich in Leich­ter Spra­che? Um das bes­ser zu ver­ste­hen, absol­vier­te ich eine modu­la­re Fort­bil­dung bei der Lebens­hil­fe Bre­men e.V.

Leich­te Spra­che sieht man immer häu­fi­ger: auf Home­pages, in Fly­ern und Bro­schü­ren von Behör­den, sozia­len Ein­rich­tun­gen oder auch von Bun­des­mi­nis­te­ri­en. In Tei­len ist sie mitt­ler­wei­le ver­pflich­tend. Und auch wenn es Kri­tik an der Leich­ten Spra­che gibt, bin ich davon über­zeugt, dass sie sich in der Brei­te durch­set­zen wird.

Leich­te Spra­che hat zum Ziel, allen Men­schen ver­ständ­li­che Inhal­te anzu­bie­ten und alle Men­schen abzu­ho­len. Die Über­set­zun­gen kom­ple­xer Tex­te in Leich­te Spra­che hel­fen zum Bei­spiel Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung, Men­schen mit Lern- und Lese­schwä­che, an Demenz Erkrank­ten oder auch Hör- und Sehgeschädigten.

Leich­te Spra­che ist das nied­rig­schwel­ligs­te Ange­bot. Es gibt auch die Ein­fa­che Spra­che. Deren Ziel­grup­pe ist grö­ßer. Sie besteht aus Men­schen, die sich beim Lesen und Schrei­ben schwer­tun. Das kön­nen sein: Leg­asthe­ni­ker, älte­re Men­schen, Men­schen mit Migrationshintergrund.

Für die Leich­te Spra­che gibt es ver­schie­de­ne Regel­wer­ke. Das Büro für Leich­te Spra­che der Lebens­hil­fe Bre­men e. V. ori­en­tiert sich an den Regeln des “Netz­werk für Leich­te Spra­che”. In der Fort­bil­dung ler­nen wir, wie müh­sam es sein kann, sich in Gram­ma­tik und Wort­wahl mög­lichst ein­fach aus­zu­drü­cken. Man beginnt, auch sein eige­nes Schrei­ben zu hin­ter­fra­gen: For­mu­lie­re ich als Tex­te­rin zu kom­pli­ziert? Geht es nicht auch in “nor­ma­len” Tex­ten kla­rer und einfacher?

Zwi­schen den Online-Unterrichtsterminen haben wir als Haus­auf­ga­be, ganz unter­schied­li­che Tex­te in Leich­te Spra­che zu über­set­zen. Leich­te Tex­te lesen sich zwar leicht, sind aber nicht leicht zu schrei­ben. Für die ers­te Über­set­zungs­ar­beit benö­tig­te ich sie­ben Stun­den! Ich dach­te, ich wer­de nie­mals fer­tig damit! Wir reich­ten die Tex­te dann zum Gegen­le­sen an eine Prüf­grup­pe ein. Was soll ich sagen? Aus sie­ben Stun­den Hirn­schmalz resul­tier­ten frus­trie­rend vie­le Korrekturen.

Von Übungs­text zu Übungs­text ging es mir bes­ser von der Hand. Und die Über­set­zungs­ar­beit macht mir Spaß. Es ist eine erfri­schend neue Art, sich mit dem Schrei­ben aus­ein­an­der­zu­set­zen. Was ich aus der Fort­bil­dung neben dem Hand­werk­li­chen noch mit­neh­me: Leich­te Spra­che soll­te, wenn es geht, kon­zep­tio­nell immer vom Start weg mit­ge­dacht wer­den (Bei­spiel neu­er Inter­net­auf­tritt). Im Netz soll­te man sich gleich­zei­tig dem The­ma Bar­rie­re­frei­heit widmen.

Ich habe das Über­set­zen in Leich­te Spra­che sehr ger­ne und aus Über­zeu­gung in mein Port­fo­lio gepackt: Denn ist nicht Sozia­les eine der drei Säu­len der Nach­hal­tig­keit? Das wird häu­fig ver­ges­sen. Und mal ganz ehr­lich: Von ver­ständ­lich geschrie­be­nen Behör­de­for­mu­la­ren pro­fi­tie­ren wir am Ende doch alle!

Text: Elke Schwarzer

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